Man kann alle Fleischsorten grillen, aber ein schönes Stück Rindfleisch grillen, das lässt das Herz jedes Grillmeisters höher schlagen! Es gibt allerdings einiges zu beachten, wenn man Rindfleisch auf dem Grill grillen will. Neben den geeigneten Grillrezepten für Rindfleisch eignet sich nicht jedes Stück vom Rind gleichermaßen zum Grillen.
Inhaltsverzeichnis
Welche Stücke vom Rindfleisch grillen sich besonders gut?
Auf dem Grill kann man all die Stücke besonders gut zubereiten, die sich normal in der Küche auch für das Kurzbraten eignen. Das beste Fleisch ist das von Jungbullen oder Jungkühen. In Deutschland besonders bekannt ist das Filetsteak, wahlweise als preiswertere Alternative auch das Hüftsteak. Beide Sorten Steakfleisch werden gerne zum Grillen genommen. Auch das Entrecote – US-Beef Fans besser bekannt als Rib Eye Steak – und das Roastbeef eignen sich hervorragend. Mit Zusatzzubehör kann man jedoch auch größere Fleischstücke, die sich in aller Regel nur für längeres Garen eignen, auf dem Grill zubereiten.
Fettige Sorten Rindfleisch grillen sich besonders gut
Während man das Filetsteak auch in der Pfanne leicht perfekt zubereiten kann, ist es auf dem Grill gar nicht schwer, das Fleisch falsch zuzubereiten. Das liegt daran, dass Rindfleisch zum Grillen idealerweise von etwas feinem Fett durchzogen ist, der sogenannten Marmorierung. Auch Rindfleischstücke mit Fettrand oder Fettauge, wie etwa ein Rib Eye Steak, sind ideal zum Grillen. Sehr mageres Rindfleisch verarbeitet man also besser nicht am Grillabend, sondern in der Küche.
Wo soll ich mein Rindfleisch zum Grillen einkaufen?
Das ist Geschmackssache. Eine eindeutige Antwort kann man hier nicht geben, das kommt auch darauf an welche Stücke Rindfleisch von welcher Rinderrasse man will. Exotische Stücke wird man beim lokalen Metzger oft nicht bekommen, höchstens nach Vorbestellung.
Mit Fleisch vom lokalen Metzger grillen
Für mich ist der örtliche Metzger immer erste Anlaufstation. Mit ihm kann man gegebenenfalls absprechen, wann er perfektes Rindfleisch zum Grillen vorrätig hat. Jedes Fleisch muss immer etwas abhängen, damit die Fleischreifung stattfindet. Direkt nach der Schlachtung sollte man Rindfleisch jedenfalls niemals grillen. Mit dem lokalen Metzger kann man da einiges absprechen.
Rindfleisch zum Grillen im Supermarkt kaufen
Natürlich kann man das Rindfleisch für den Grillabend auch im Supermarkt einkaufen. Dort finden sich immer wieder schöne Stücke, oft zu einem günstigen Preis. Zunehmend gibt es dort auch vakuumverpackte Rindfleischstücke von besonderer Qualität. Dabei handelt es sich meistens um Rindfleisch aus dem Ausland, etwa aus Australien, Japan oder Südamerika. Auch Rindfleisch aus den USA (US-Beef) findet immer mehr Anhänger und liegt in immer mehr Supermärkten immer häufiger in der Fleischtheke.
Rindfleisch online kaufen
Natürlich kann man das Fleisch auch online bestellen. Grillfleisch online bestellen kommt immer mehr in Mode. Es gibt mittlerweile Schlachtereien und Metzger, die sich auf den Online-Versandhandel von Fleisch spezialisiert haben. Diese halten die Kühlkette beim Versand des Grillfleischs perfekt ein. Für Rindfleisch gibt es sogar Verpackungen, die ein Nachreifen des Fleisches auf dem Transport ermöglichen. Dry-aged auf dem Transport, das hört sich doch gut an, oder?
Welche Stücke Rindfleisch soll ich grillen?
Auch das ist Geschmackssache. Wir wollen euch hier aber einige Empfehlungen geben, damit ihr schmackhaftes Rindfleisch grillen könnt. Die aus unserer Sicht besten Stücke zum Grillen sind:
Rib Eye Steak
Dieses Steak eignet sich wegen seines Fettauges ganz besonders zum Grillen. Es wird sehr schön zart, man darf es allerdings nicht zu sehr durch grillen. Allerdings sollte man es auch nicht blutig lassen, da es dann oft wegen der enthaltenen Sehnen etwas zäh sein kann.
Hüftsteak
Das Hüftsteak ist der Klassiker, wenn es um Rindfleisch zum Grillen geht. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt hier. Man kann nicht viel falsch machen.
Filetsteak
Das edelste Stück vom Rindfleisch. Allerdings auch das teuerste. Natürlich kann man das sehr gut grillen, unser Tipp ist jedoch, sucht euch andere Fleischstücke vom Rind. Das Preis-Leistungsverhältnis ist hier am Ende nicht besonders gut. Man kann das Filetsteak „feiner“ zubereiten als auf dem Grill.
Flank-Steak
Dieses in Deutschland relativ unbekannte Stück des Rindes kommt aus dem hinteren Bauchlappen. Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt hier ganz besonders, wir empfehlen euch dieses Stück mal auf den Grill zu legen. Sehr saftig und schmackhaft, man muss allerdings ein bisschen kauen. Wichtig ist, immer entgegen der Fleischfaser zu schneiden, beim tranchieren oder auch beim essen.
Hochrippe und Roastbeef
Diese beiden Stücke sind ebenfalls besonders schmackhaft. Ihr könnt sie direkt als großes Stück grillen und anschließend für die Gäste portitionieren. Das Fleisch sollte dabei immer noch einige Minuten ruhen, bevor es serviert wird. Diese Stücke sind auch sehr grillfreundlich, damit man bei den größeren Fleischstücken jedoch die Kerntemperatur perfekt trifft und somit ein perfektes Grillergebnis erhält, sollte man ruhig ein gutes Grillthermometer zur Hilfe nehmen.
Onglet oder Nierenzapfen
Der Nierenzapfen (auch Onglet genannt) ist ein ebenfalls in Deutschland weitgehend unbekanntes Stück Rindfleisch. Daraus machen viele Metzger Hackfleisch oder Gulaschfleisch. Dabei ist es äußerst schmackhaft. Es handelt sich um die Fleischstücke, die am Zwerchfellansatz beim Rind sitzen, sie halten die Nieren des Rind. Diese Stücke kann man bei vielen Metzgern überhaupt nicht kaufen, in großen Schlachtbetrieben wurden sie wie gesagt der Verwertung zu Hackfleisch etc. zugeführt. Das ist Perlen vor die Säue schmeißen! Stattdessen sollte man das Onglet grillen.
Dieses Stück Fleisch ist besonders rot, sehr schmackhaft und darüber hinaus auch leicht zuzubereiten. Insbesondere das Preis-Leistungsverhältnis stimmt hier besonders gut. Am besten den Nierenzapfen am Stück grillen, ähnlich wie Hochrippe oder Roastbeef. Ein Griffthermometer kann hier ebenfalls nicht schaden. Damit es schön saftig bleibt, nur kurz scharf anbraten und anschließend auf eine Kerntemperatur von ca. 55 Grad Celsius „hochziehen“. Anschließend den Rinderzapfen in kleine Stücke zerteilen, so genießt er sich am besten
Rindfleisch zum Grillen vorbereiten
Je nach gewähltem Fleischstück müsst ihr das Rindfleisch vor dem Grillen etwas vorbereiten. Beispielsweise kann man überflüssige Sehnen und Häute vom Fleisch entfernen. Dies hat aber häufig schon der Metzger gemacht, insbesondere wenn man einzelne Fleischstücke tellerfertig gekauft hat. Sollte ein Fettrand am Grillfleisch vorhanden sein, lässt man diesen unbedingt am Fleischstück. Beim Grillen wird das Fett ein Austrocknen des Fleisches verhindern, du kannst den Fettrand nach dem Grillen immer noch abschneiden, wenn du ihn nicht essen möchtest. Dabei ist aber gerade der Fettrand extrem schmackhaft. Achte jedoch darauf, dass der Fettrand oder das Fettauge beim grillen nicht verbrennt.
Rindfleisch vor dem Grillen marinieren?
Der wahre Rindfleisch-Fan möchte sein Rindfleisch in aller Regel nicht mariniert haben. Wenn man nicht den ganz puren Fleischgeschmack liebt, würzt man meistens nur mit Salz, Pfeffer und vielleicht etwas Öl. Natürlich könnt ihr nach Belieben trockene Gewürzmischungen von außen in das Fleisch reiben. Wir halten das jedoch für keine gute Idee, besonders dann nicht, wenn ihr das Steak scharf anbraten wollt. Dabei verbrennen in aller Regel die Gewürzmischungen. Würzen sollte man daher immer erst nach dem Grillen. Eine Marinade für Rindfleisch kommt wohl nur bei großen Bratenstücken in Betracht, die lange bei niedrigen Temperaturen auf dem Grill garen müssen. Ein Filetsteak sollte man auf diese Art und Weise nicht versorgen! Marinieren sollte man aber auch besser erst gegen Ende des Grillvorgangs oder nach dem Grillen. Denn für Marinade gilt ebenfalls, hohe Temperaturen verbrennen die Marinade nur.
Hackfleisch ist auch Rindfleisch
Auch wenn in Deutschland unter Hackfleisch meistens noch „halb und halb“ gemeint ist, also Rinder- und Schweinefleisch miteinander vermengt, wird ein richtiger Burger aus reinem Rindfleisch gemacht. Die Burger-Patties sollten aus reinem Rindfleisch bestehen, Semmelbrösel, Brotreste oder Eier haben in den Burger Patties nichts verloren. Dies sehen manche Grillmeister anders, wir raten davon jedoch ab.
Natürlich gibt es einige Rezepte, bei denen das Fleisch des Burgers mit Gewürzen oder kleingehackten Gemüse verfeinert wird. In diesen Fällen kann es wegen der Konsistenz dann oft unumgänglich, ein Eigelb dazu zu geben. Normalerweise muss man das aber nicht machen.
Rinderhackfleisch richtig Grillen
Wenn ihr gute Burger Patties geformt habt, grillt sich das Rinderhackfleisch fast von alleine. Zum Formen der Burger-Patties könnt ihr euch eine Burgerpresse zulegen. Das ganze geht aber natürlich auch von Hand. Die Burger-Patties sollten jedenfalls nicht zu dünn sein, tatsächlich grillen sich 2,5-3,5 cm am besten. Die Burger-Patties werden dann zuerst von einer Seite 4-5 Minuten gegrillt. Dadurch entsteht erstens eine schöne Zeichnung vom Grillrost auf den Burger Patties. Außerdem sollten Sie sich nach dieser Zeit problemlos vom Grillrost ablösen lassen, um sie zu wenden. Dann von der anderen Seite weitere 4-5 Minuten fertig grillen. Dann sollten die Patties so gerade durch sein. Wer sie gerne Medium oder Englisch hat, kann natürlich entsprechend kürzer grillen.
Fleischhygiene beim Hackfleisch
Gehacktes Fleisch hat eine sehr große Oberfläche ist daher für Mikroorganismen und Bakterien sehr anfällig. Für Restaurants, Industrie und Gewerbe gilt sogar eine Hackfleischverordnung. Ihr müsst gehacktes Rindfleisch daher im eigenen Interesse optimal lagern und unverzüglich und hygienisch verarbeiten. Haltet also die Oberflächen, auf denen ihr das Hackfleisch verarbeitet, unbedingt sauber, auch die Messer und sonstigen Arbeitsgeräte, zum Beispiel die Burgerpresse. Nicht vergessen, Hände waschen!
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